Unternehmer aus Russland: „biete Geschäft im Internet“

Nigeria-Brief bei Lokalisten

Nigeria-Brief bei Lokalisten

guten Tag.
Mein Name ist Dennis.
Ich lebe in Russland.
ich bin Unternehmer
Ich biete Ihnen ein Geschäft im Internet.

Ich will, dass alle legal und sicher zu sagen,
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https://dsfasdfasdf.example.com

Für mich ist erstaunlich, dass die Betrüger jetzt sogar auf den eher unbekannten sozialen Netzwerken tätig sind. Facebook kennt jeder – aber Lokalisten?

Allerdings hatte ich aus ähnlichen Gründen (eine ganz heisse Dame mit akuter Kleidungs-Knappheit kontaktierte mich eindeutig) schon mal ganz generell vor einem Jahr nachgefragt: „Bei unserer Community, die 3,6 Millionen User umfasst, trifft unser Support täglich ca. auf 10-15 Spammer, die von uns gesperrt oder gelöscht werden, damit die Einträge auf der Plattform nicht mehr erscheinen.„, antwortete mir Lokalisten-Sprecherin Sabine Segerer am 20.6.2011. Man darf sicherlich hochrechnen, dass es heute mehr sind…

Was steckt dahiner?

Hinter solchen Mails auf Lokalisten.de oder anderen sozialen Netzwerken steckt das Prinzip des sogenannten Nigeria-Briefes (der nich tnur Nigeria betrifft). Die Idee ist einfach, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen und über Wochen hinweg Vertrauen aufzubauen und dann eine Notsituation vorzuschützen oder ein Treffen zu vereinbaren, das aufgrund einer Notsituation nicht zustande kommen kann – es sei denn, SIE helfen dem Menschen, der sich online in Ihr Vertrauen geschlichen hat, mit einer gewissen Menge Geld aus.

Das ist keine hysterische Pressemeldung, das passiert wirklich. Natürlich kann man sagen: „Wer fällt denn auf so was rein?“. Nun, einsame Herzen sind ganz offenbar leichter bereit, sich blenden zu lassen … man darf auch nicht vergessen, wieviele Singles nur deswegen das Internet benutzen, um es als Kontaktbörse zu verwenden. Das sind also alles Frischlinge. (Ich empfehle jedem, sich mal in Partnersuche-Netzen herumzutreiben und anderen selbst eine falsche Identität vorzugaukeln – es ist leichter, als man denkt (ich habe es für einen Artikel mal getan).)

Opfer sind meist Männer, aber nicht ausschliesslich. Und sichtlich nutzen die Betrüger immer öfter „normale“ soziale Netze jenseits von Facebook, sowie sicher auch Chats.

Haben Sie in anderen Kontakt-Börsen und Dating-Netzen ähnliche Erfahrungen gemacht? Hinterlassen Sie eine Nachricht als Kommentar oder schicken Sie mir den Screenshot an virus@unsicherheitsblog.de – danke!

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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