Datei-/Image-Backups

Beim Backup geht es um die Erkenntnis, dass der Crash in X Prozent aller PCs sowieso kommt – die Frage ist nur wann, und wie schnell Sie Ihr System danach wieder auf die Beine bringen. Backups sind heute lästig, damit Sie morgen erleichtert aufatmen können, dass Sie eines haben.

Es gibt auf Windows vereinfacht gesagt zwei Arten von Backups:

Datei-Backups

Die Backup-Software nimmt alle Dateien aus dem Verzeichnis XY und kopiert sie an eine weitere Stelle, etwa auf einem zweiten Datenträger. Dazu reicht Ihnen schon eine Brennsoftware, oder Sie kopieren einmal pro Woche den Inhalt Ihrer Bibliotheken und Eigenen Dateien und so weiter auf eine externe Festplatte.

Diese Methode ist wichtig und gut für Dokumente, Fotos, und so weiter, Dateien also, die sich täglich ändern und derer es nicht wahnsinnig viele gibt. Diese Methode ist jedoch wenig brauchbar für die Windows-Installation als Ganzes, denn diese ist erstens sehr groß, zweitens besteht hier ein systemischer Zusammenhang, der nur mit Kopieren alleine nicht erfasst werden kann.

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Image-Backups

Die Backup-Software nimmt sich hier nicht einzelne Dateien, sondern die komplette Festplatte vor (genauer gesagt: eine Partition), zum Beispiel C:. Sie nimmt sie Byte für Byte und kopiert alle Daten in eine Container-Datei. So entsteht ein Abbild (engl.: Image) der Partition, daher der Name „Abbilddatei“ oder „Image-Datei“.

Weil hier der systemische Zusammenhang erhalten blieb, lässt sich damit Windows als System sichern und wieder herstellen. Damit das sinnvoll funktioniert, kopieren Image-Backup-Programme oft nur die belegten Bytes und komprimieren den Inhalt auch noch. Ein Image-Backup dauert dennoch 5 bis 40 Minuten, daher ist es zu aufwändig für den täglichen Gebrauch (nur Paranoide machen das täglich). Und je mehr Sie auf C: haben, desto länger dauert es – jeder 4-GByte-Shooter kostet nochmal 5 Minuten extra.

Diese Methode eignet sich deswegen nur, um regelmäßig – etwa: einmal die Woche, einmal im Monat, vor wichtigen Systemänderungen sowie nach wichtigen Änderungen, die sich als problemlos erweisen haben – sein Windows zu sichern.

Image-Backups sind daher wichtig. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen: Sie haben mein Leben verändert! Nie wieder Windows dreißig Mal pro Jahr neu installieren (sondern einfach 30 Mal pro Jahr den alten Stand per Image-Restore zurückspielen).

Selbst wenn ein Virus alles zerstört, ein Wurm sich nicht entfernen lässt, selbst wenn die Festplatte rauchend den Geist aufgibt, selbst dann können Sie mit einem Image-Backup in unter einer Stunde alles wieder zum Laufen kriegen!

Wichtig dafür ist nur:

  • Sie trennen Image-Backups vom System, auf dem Windows läuft, also auf externen Datenträgern, externen Festplatten oder – das ist das Minimum – auf einer zweiten Festplatte (nicht bloß einer zweiten Partition!) im PC.
  • Sie haben ein einigermaßen aktuelles Image-Backup.
  • Sie haben mehrere Image-Backups zur Auswahl, denn vielleicht hatten Sie schon vor einem Monat eine Infektion, doch sie machte damals noch keine Probleme; daher wäre es vielleicht schlauer, das Backup von vor zwei Monaten zu nehmen.

Mehr dazu:

Tipps für Image-Backups und Abbilddatei-Sicherungen

  • Sichern Sie C: möglichst wöchentlich oder wenigstens monatlich.
  • Sichern Sie C: vor jeder Installation von möglicherweise problematischer Software.
  • Sichern Sie C: nach jeder Installation von Software, sobald Sie einen Zustand erreicht haben, in dem Sie zufrieden sind, also alles optimal eingerichtet ist. Dann müssen Sie sich die Mühe des Einrichtens nicht ein zweites Mal machen, nachdem Sie das Abbild zurückgespielt haben.
  • Löschen Sie alte Backups nicht leichtfertig. Mal angenommen, Ihr Windows hat – man kennt das ja – mal wieder den Zustand erreicht, wo man sagt: „Hey, alles ist so lahm und voll – ich könnte Windows einfach mal wieder neu installieren!“ Dann nehmen Sie stattdessen einfach das Image-Backup vom Zeitpunkt nach der letzten Neuinstallation. Geht viel schneller, und das Ergebnis ist das gleiche. Nachdem Sie dann alle aktuellen Updates eingespielt und bevor Sie neue Software installiert haben, fertigen Sie dann wieder ein Image an – für den nächsten Restart-From-Scratch-Day. Denn der kommt bestimmt. Backups sind nur heute lästig, Backups macht man, um es zu einem künftigen Zeitpunkt leichter zu haben.
  • Sichern Sie stets auf ein Zielmedium, das nicht das Quellmedium ist. Wenn ein Notebook nur eine Festplatte, aber die Partitionen C: und D: hat, dann ist das Backup von C: auf D: nur begrenzt sinnvoll, denn ein Plattencrash würde Original und Kopie gleichermaßen zerstören. Ideal sind externe Festplatten.
  • Verwenden Sie mindestens USB 2.0 HiSpeed, sonst dauert es ewig. Ich persönlich bevorzuge Firewire vor USB, aber das hat nicht jeder Rechner und die Platten/Gehäuse kosten mehr. USB und Firewire sind im Vergleich zu internen Platten langsam, Verhältnismäßig neu sind externe Platten mit eSATA-Anschluss: Die sind praktisch ebenso schnell  wie interne Platten, aber eSATA hat eben auch nicht jeder PC.
  • Auch, wenn es eigentlich nicht sein muss: Schalten Sie vor dem Sichern alle anderen Programme aus und schließen Sie möglichst viele Programme des Wartungsbereichs / der Systemablage.
  • Trauen Sie keiner Software: Verwenden Sie nicht nur Systemabbild erstellen, um Ihre Dateien zu sichern, sondern auch ein zusätzliches Tool wie Acronis True Image oder Paragon Drive Image. Wechseln Sie ab: Verwenden Sie in ungeraden Wochen das eine, in gerade Wochen das andere.
  • Trauen Sie keiner Hardware: Verwenden Sie ab und zu mal eine andere Festplatte, um das Backup zu sichern, oder dann doch mal die DVD. Falls Sie je Probleme mit dem Zurückspielen von einem bestimmten Medium haben, dann können Sie zur Not auf das andere Medium zurückgreifen.

Mehr zum Thema: Backup auf Scarware.de.