JETZT KOSTENLOS … gar nichts kriegen – auf flirtcafe.de

Also wie gesagt, ich geb irgendeinen Domainnamen ein, vertippe mich und kriege:

Okay, ich bin verheiratet, aber was solls, man wird nicht jünger… Also: Her mit den Mädchen!

Ich klicke auf OK und kriege:

Ich überlasse es der Fantasie des Lesers, für welchen Typ von Mädchen ich mich entschieden habe, jedenfalls folgte draufhin:

War ja klar.

Aber nun gut: „JETZT KOSTENLOS FLIRTEN“ – ich blieb neugierig. Nicht für mich und wegen der unübersehbaren Argumente der blonden Einladung, sondern für Sie: meinen Leser.

Ich brachte also den ganzen Anmeldungsquatsch hinter mich (bin jetzt also schlank, sportlich, gepflegt, humorvoll) und habe dafür sogar ne uralte anonyme plausible E-Mail-Adresse reaktiviert.

Wie auch immer: Wer das also hinter sich bringt, landet in einem typischen Flitportal mit der genretypischen – man verzeihe mir den Ausdruck, aber so empfinde ich es – Fleischtheke:

Soweit, so gut.
Klick man auf eines der einsamen Herzen, kriegt man eine Nahansicht mit Namen, Charakterhinweisen, plus größeren Pics von den Schauwerten … aber ist das auch echt? Wer weiß…

Man könnte es vielleicht rauskriegen – per Mail oder Chat:

Tja, aber leider ist „jetzt chatten“ und „jetzt schreiben“ nur scheinbar möglich.
Spätestens, wenn man mit bebender Tastatur seine leicht verschwitzt-zittrige Liebeserklärung ins HTML-Formular gehaucht hat und auf Senden klickt, ist nämlich Schluss mit Flirten, noch nicht mal einen „einen Kuss senden“ geht.

Denn dann hält man die Hand auf:

Ich gebe zu, es fällt mir schwer, „JETZT KOSTENLOS FLIRTEN“ mit 12×19 Euro = 228 Euro pro Jahr in geistigen Einklang zu bringen.

So erlebt auf: https://flirtcafe.de/.

Sehr geil auch, wenn man den Domainnamen flirtcafe.de sucht und auf

https://verbraucherschutz.de/achtung-singles-im-internet-die-adresse-flirtcafede-ist-eine-reine-abzocke/

landet, nur um festzustellen, dass etwa Quellen wie

https://www.mywot.com/en/scorecard/verbraucherschutz.de

vor dieser Seite warnen… zu recht? Zu Unrecht?

Es wird zunehmend schwierig, herauszufinden, wem man trauen kann.

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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