Von Windows aus einfach Daten aus Linux-Partitionen lesen
Dahinten in der Ecke lag seit Monaten, ach was, seit Jahren, ein totes NAS herum. Wie alt die Kiste ist, lässt sich daran erkennen, dass die 300-GB-Platte noch PATA nutzt. Wie auch immer: Einfach entrümpeln wollte ich sie nicht – vielleicht war noch was wichtiges drauf? Das NAS verwendete intern jedoch ein Linux-Dateisystem. Die Frage war, wie ich da von Windows aus ran komme, da ich mein altes Linux-Notebook unlängst verschenkt habe.
Es gibt inzwischen etliche Freeware-Tools, meist Dateisystemtreiber (etwa Ext2FSD, Explore2fs oder Ext2IFS for Windows).
Sehr praktisch fand ich persönlich:
- DiskInternals Linux Reader
diskinternals.com/linux-reader/
Das Tool liest nach eigenen Angaben Ext2/3/4, ReiserFS, Reiser4, HFS, HFS+, FAT, exFAT, NTFS, ReFS und UFS2.
Es ist 3 MB groß und läuft auf allen Windows-Versionen (ausprobiert auf 7).
Mit dieser Freeware können Sie ganz einfach von Windows aus auf Linux-Partitionen zugreifen. Nach dem Einbau der NAS-Platte in ein altes USB-Gehäuse sieht das zum Beispiel so aus:
Alles weitere bedient sich dann wie ein gewöhnlicher Windows-Explorer.
Linux Reader for Windows arbeitet eher wie ein Recovery-Tool. Um Dateien zu speichern, markieren Sie ein Verzeichnis oder mehrere, rechtsklicken auf das Markierte, wählen Save und (nach einiger Wartezeit) den Zielort.
Es gibt einen Pferdefuß:
Man kann Dateien nur lesen, nicht schreiben (anders als etwa das Ext2 Installable File System for Windows). Auf der anderen Seite ist auf diese Weise einigermaßen garantiert, dass Windows nichts zerschreddert. Und mir ging es ja nur um das Auslesen der alten Dateien. Danach wird die Platte ohnehin plattgemacht.