Google Reader: Empfehlungseinstellungen ändern

Bei der E-Mail-Adresse virus@unsicherheitsblog.de, die ich in der Hoffnung veröffentlicht habe, dass Leser mir ge7z’te Viren mailen, kommen inzwischen täglich (!) mehrere (!) Nigeria- und Lottogewinn-Scams an. Wer regiert auf diesen Müll, damit er sich rentiert? Und: Wer reagiert auf die Spam-Personen, die einem als  Twitter-Spam followen?

Aktuell: Wer reagiert, außer mir heute, auf diese seltsamen Vögel, die einem im Google Reader folgen? Wie Mr. Daniel Conrad: Aus irgendeinem Grund klicke ich heute nämlich im Google Reader, den ich sehr empfehlen kann, irgendwo hin (Empfehlungsdings) und stelle fest, dass ich zwei Fans habe, die sich verdächtig ähnlich sehen:

Beide fallen dadurch auf, dass wenn man über “Optionen, Google-Profil anzeigen” ihre Profile und ihre Buzz-Beiträge liest, man vor allem Werbelinks auf irgendeinen Ami-Schmarren (live happy, make money, vote republican etc.) findet.

“Daniel liest bei Ihnen mit“, heißt es. Aha. Will ich “Bei Daniel mitlesen”? Nö.

Wirklich, ich finde das so ungeheuer erbärmlich, als würden mir diese Typen im realen Treppenhaus nachsteigen und Jingles summend mit bunten Werbe-Wimpeln wedeln. Wie tief kann man sinken? Und überhaupt: Wie kommt der Typ  eigentlich an meine Google-Mail-Adresse*? Fragen über Fragen… es hilft nur: “Blockieren”.

Besser: “Dieses Profil melden”.

Ich bin ein Denunziant und fühl mich gut dabei.

Google-Reader: Freigabeeinstellungen bearbeiten

*Das Problem waren wohl meine Freigabeeinstellungen:

Ich verspüre wenig Lust, dass mir einer beim Lesen von Blogs zu Themen wie Potenzproblemen und Sarrazingutfinderei über die Schulter glotzt. Also weg damit. “Warum empfiehlst Du dann was?” fragt jemand? Weil ich es MIR empfehle; weil “Empfehlen” ein Merkzettel ist, auf dem Android, den Quatsch später richtig zu lesen, nicht bloß huschhusch.

Aber was sehe ich da: Abschalten kann man das gar nicht. In schönstem Datenkraken-Neusprech bietet Google die Optionen “Öffentlich” (=jeder kann meine Empfehlungen sehen und kommentieren) und “geschützt” (= nur ausgewählte Personengruppen können sehen, was ich empfehle; immerhin müssen das Personen sein, die in meiner Kontaktliste vorkommen.

Nebenbei sei bemerkt, dass keineswegs alle, denen ich wütend schreibe, dass sie ihren Spamdreck für sich behalten sollen (mach ich nur bei deutschen Absendern), automatisch meine Freunde sind – aber Google sie dennoch in meine “Kontakte” aufnimmt, sobald ich ihnen  antworte. ARGH! Wie auch immer.

Sehr spaßig ist diese Funktion:

Da können Sie dann nämlich nach konkreten Namen suchen, aber auch – nach Interessen. Und Orten. Webdesigner Berlin. Zack, wer braucht da noch die gelben Seiten? Es ist eben wie immer: Was uns Komfort verschafft, das beraubt uns auch der Verborgenheit. Hier die Suche nach Security:

Brauchen Sie aber gar nicht selbst zu versuchen, diese Google-Reader-Nutzer sind alle uninteressant. Selbst die Suche nach sex oder hostess bringt nur zum Vorschein, dass die Masse der Nutzer zu gering ist: Neben unbrauchbaren Feeds gibt es die üblichen Marketing-2.0-Frontkämpfer, die auch die GReader-Nische schon besetzt haben.

Sehr nett hingegen die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Suchen Sie mal nach Schreiner. Da werden Sie keinen finden. Schreiner hassen offenbar Google, oder zumindest schalten sie ihre Profile nicht frei. Suchen Sie hingegen social media berater, ist klar, dass Ihnen die Selbstbeweihräucherer nur so um die Ohren fliegen. Ich mach nur Spaß.

Google Reader: Liste der Mitleser ausblenden

Angenommen, das interessiert Sie gar nicht? Die Leute sollen ruhig mitlesen, ist doch wurst, Sie wollen nur nichts davon wissen? Dann hilft es, Ihr Google-Profil zu bearbeiten (www.google.com/profiles/me/editprofile). *Dort* gibts nämlich tatsächlich eine entsprechende Option (nicht etwa bei den Reader-Einstellungen):

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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