Niemand sagt mehr 'Virus', alle sagen 'Malware'
Ein ganz interessantes Tool ist der Google Books Ngram Viewer. Er erlaubt die Suche nach dem Auftreten in Wörtern in gedruckten (und von Google Books gescannten und volltextgeOCRten) Bücher zwischen 1800 und (derzeit) 2008. Hier zum Beispiel ein Vergleich von passwort versus kennwort ab 1990 im deutschsprachigen Datenbestand:
Natürlich sind Suchen in anderen Zeiträumen und in anderen Sprachen formulierbar. Hier zum Beispiel die Suche nach mcafee vs. symantec seit 1990 im englischsprachigen Datenbestand:
Die Ergebnisse sind freilich mit absoluter Vorsicht zu genießen. Zum Beispiel deutet der sichtbare Abfall ab 2004 möglicherweise nicht etwa darauf hin, dass weniger über McAfee und Symantec geschrieben wurde; sondern nur, dass sich diese Berichterstattung ins Web verlagert hat.
Aber trotzdem ganz nützlich.
Wann zum Beispiel wurde es Mode, nicht mehr Virus, Wurm oder Trojaner zu sagen, sondern von Malware zu sprechen?
Aha. Es ist also wirklich so: Malware heißt das Ding heute. Zumindest im Gedruckten...
Es gibt weitere Einschränkungen bei diesem Tool. Man muss sich klar machen, dass viele Begriffe Doppelbedeutungen haben, die das Ergebnis unklar machen, siehe etwa internet,windows,apple oder android,ios. Für seltene Wörter lässt sich das Ganze gar nicht benutzen und ein Vergleich von zwei Begriffen, deren Häufigkeit stark abweicht, macht das ganze wegen der simplen Skalierung unbrauchbar.
Google Books deckt zudem natürlich nur einen Ausschnitt aller Bücher ab, die noch dazu vorselektiert wurden, um speziell linguistische und (pop)kulturelle Phänomenen quantitativ dataminen zu können: Die Entwickler des Werkzeugs geben in ihrem Beitrag Quantitative Analysis of Culture Using Millions of Digitized Books '4% aller gedruckten Bücher' als Datenbestand an, worin naturgemäß englischsprachige Bücher dominieren.
Btc pulse
solana vs cardano