EgisTec: Notebook-Fernlöschung

Laptops auf Abwegen sind keine Seltenheit. Erst im August 2009 wurde Christoph Daums Notebook an einem Flughafen gestohlen. Die „Note-Napper“ forderten vom Fußballtrainer 100.000 Euro Lösegeld, andernfalls werde man brisante Daten von seinem Mobilrechner veröffentlichen. Daum ist nicht allein: Laut einer US-Studie (Ponemon: Airport Insecurity) gingen 2008 pro Jahr 16.000 Notebooks allein auf US-amerikanischen Flughäfen verloren. Alle 53 Sekunden verschwindet ein Notebook in Coffee Shops, Hotelzimmern, Schulen und Universitäten. Das wäre halb so schlimm, enthielte nicht mindestens die Hälfte der Notebooks vertrauliche Daten. Selbst wenn diesde ersetzbar sind, so sollen sie nicht in falsche Hände gelangen.

Abhilfe soll laut einer EgisTec-Meldung vom 11. November 2009 das Produkt Trust Delete schaffen. Die Software schützt nach der Installation die persönlichen Daten auf Notebooks. Wird das Gerät entwendet, meldet sich der Besitzer im Web beim EgisTec Trust Server an. Dort kann er ganz einfach festlegen, welche Verzeichnisse sicherheitshalber ferngelöscht werden sollen. Das passiert, sobald der „Notebook-Napper“ das Diebesgut mit dem Internet verbindet. Solange er das nicht tut, verbirgt Trust Delete die Daten vor dem unbefugten Benutzer.

Wer braucht sowas überhaupt?

  • Geschäftsreisende arbeiten an Dokumenten in Word, Analysen in Excel oder strategischen Entwürfen in PowerPoint – Daten, die ein Notebook-Dieb leicht an die Konkurrenz verkaufen oder als Druckmittel zur Erpressung eines Lösegelds verwenden kann.
  • Private Anwender speichern Passwörter und Zugangscodes in Mail-Programmen, Browsern und Dokumenten. Diese Daten stellen die Grundlage für einen Identitätsdiebstahl dar, einer wachsenden Form von Computerkriminalität.
  • Fotos und Videoclips auf privaten wie beruflichen Rechnern sind heute üblich. Da geht es mitunter sehr privat zu, etwa bei peinlichen Bildern von Party-Entgleisungen. Aber auch Fotos der eigenen Kleinkinder sind auf Notebooks frisch gebackener Eltern normal. Solche privaten Erinnerungen möchte man auf keinen Fall in falschen Händen wissen.

Für Windows 7, Vista, XP, 2000. Preis: US$ 29,95 pro Jahr. Bei www.egistec.com gibt’s eine kostenfreie Testversion für 45 Tage. Derzeit US-Englisch, eine deutschsprachige Version soll im Dezember 2009 kommen.

ScareWare.de-Kommentar: Zuerst dachte ich: 30 Dollar – das ist doch richtig erschwinglich. Aber es sind ja 30 Dollar pro Jahr! Schon wieder ein Service, der mir ununterbrochen Geld abknöpft … daher letztlich zu teuer. Wie wäre es mit 10 Dollar?

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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