billing@microsoft.com: Benachrichtigung zum Ablauf der Microsoft-Werbe-E-Mails

Heute eine merkwürdige Mail von billing@microsoft.com, Betreff “Benachrichtigung zum Ablauf der Microsoft-Werbe-E-Mails” mit folgendem Inhalt:
Sehr geehrte(r) Andreas Winterer,
hiermit möchten wir Sie daran erinnern, dass ein Teil Ihres Werbeguthabens auf Ihrem Microsoft-Konto in Kürze verfällt.
In Kürze verfallendes Kontoguthaben: 48,00 € EUR
Ablaufdatum: Montag, 1. Juni 2015
Lassen Sie Ihr Werbeguthaben nicht verfallen. Kaufen Sie damit Apps, Spiele, Musik und mehr in den folgenden Stores: Windows Store Windows Phone Store Xbox Games Xbox Music Xbox Video
Informationen zum Kontostand auf Ihrem Microsoft-Konto finden Sie unter Microsoft-Konto – Abrechnung.
Beginnen Sie gleich mit Ihrem Einkauf!
Microsoft
Hinweis: Bitte beantworten Sie diese Nachricht nicht.

Man sollte eigentlich alle Unternehmen verhauen, die ihre Mails mit dem Satz Bitte beantworten Sie diese Nachricht nicht. beenden. Aber hier ist es nicht nötig, denn es ist ein Betrug – die betreffende Empfänger-E-Mail-Adresse hat mit Microsoft nichts am Hut. Sprich: Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fake, auch wenn es “echte” Mails geben mag, die den gleichen Wortlaut haben.

Es lebe das Prinzip “für jeden Dienst ein eigenes Konto”: Wenn Sie sicher wissen, dass Sie nur & ausschließlich mit einem Konto wie meinemicrosoftadresse@outlook.com Dinge mit Microsoft gemacht haben, dann erkennen Sie gefälschte Mails quasi automatisch, sobald sie an andere Adresse gerichtet sind.

Der psychologische Trick ist natürlich gelungen. Wer will sich schon einen Fuffi durch die Lappen gehen lassen. Auch wenn in der Mail gar nicht klar ist, wo der eigentlich herkommt …

Wer sicher gehen will: Manuell https://account.microsoft.com bzw. https://login.live.com/ aufrufen, mit der Empfänger-Adresse anmelden und nachsehen. Vielleicht die Gelegenheit mal wahrnehmen und das Passwort ändern.

Was die Benachrichtigung zum Ablauf der Microsoft-Werbe-E-Mails verdächtig macht

Drei typische, verdächtige Punkte kann man hier erkennen:

  1. Der Betreff ist seltsam schlechtes bzw. unverständliches Deutsch
  2. Das Angebot ist “zu schön um wahr zu sein” – das ist immer verdächtig.
  3. Man drängt Sie zur Eile – der Hinweis auf das “Ablaufdatum” soll Sie unter Druck setzen.

Hier als Screenshot:

Verdächtige Mail von billing@microsoft.com

Verdächtige Mail von billing@microsoft.com

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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