F-Secure Safe Browser: ‘sicherer Browser’ für iPhone / iPad

f-secure_safe-browser_2menuDer F-Secure Safe Browser kommt als ‘sicherer Browser’ für iOS-Geräte, also iPhone und iPad, wobei ich mangels iPhone nur das iPad ausprobiert habe.

Die Software gibt es hier:

Sie kostet normalerweise 1,79€ für ein Jahr (!) – heute ist sie free (für ein Jahr). Auf Android gibts das Ding als Teil der 9.99€-Suite F-Secure Mobile Security.

Was ist an dem nun “Safe”?

Ja, das fragte ich mich auch…
… aber ein bisschen was ist schon dran. Wenn man über die drei waagrechten Striche rechts oben die Einstellungen öffnet, sieht man, was der Browser kann. Das ist derzeit nicht wahnsinnig viel, aber völlig überflüssig ist es auch nicht.

f-secure_safe-browser_3einstellungen

“Startseite”
Mit dieser Seite startet der Browser. Vorgabe ist natürlich eine F-Secure Werbeseite, was bei iTunes auch bejammert wird. Aber man kann sich hier sehr wohl auch was anderes anlegen, etwa google.de oder bing.de oder sinnvollerweise eine etwas diskretere Suchmaschine wie ixquick.com oder duckduckgo.com.

“Sicheres Surfen”
F-Secure dokumentiert leider nicht, was daran “sicher” sein soll; meines Erachtens arbeitet hier einfach nur der URL-Filter, der auch für die F-Secure Browsing Protection arbeitet, und der bei bestimmten URLs eine Warnung anzeigt. Wobei man schon etwas suchen muss, bis man eine Seite findet, die das Tool sperrt…
Nützlich? Na ja … geht so.

f-secure_safe-browser_4blocked

“Desktop-Webseiten”
… gaukelt den Webseiten vor, man sei kein mobiler Browser.
Nützlich? Ja, dalls man eine bestimmte Webseite im mobilen Modus nicht mag, denn immer mehr Websiten reagieren darauf, dass man Mobiluser ist, und zeigen entsprechend ein anderes Layout an (‘responsive design’).

“Private Browsing”
… analog zu den “Private”-Modi der normalen Browser ist hiermit einfach Surfen ohne Surfspuren gemeint, es werden also keine Cookies angelegt und auch kein Verlauf und keine temporären Dateien.
Nützlich? Dieser Modus wird gemeinhin auf anderen Browsern als “Porno-Modus” bezeichnet und ich behaupte mal, da ist was dran.

“Passwortschutz”
Damit läßt sich der Browser mit einem Passwort sperren, das mindestens vier Stellen haben muss.
Nützlich? Ja. Die neugierige Ehefrau kann nicht ohne weiteres checken, dass man auf Seitensprung-Portalen surfte oder dergleichen, auch die Lesezeichen sind geschützt. Etwas ernster betrachtet könnte man damit Bookmarks von internen Login-Seiten verwalten, die nicht jedem sofort in die Hände fallen sollen.

“Browserdaten löschen”
nachträgliche Cookies, Verlauf, temporäre Dateien und so die Surfspuren löschen.
Nützlich? Ja.

Fazit: F-Secure Safe Browser

f-secure_safe-browser_1googleF-Secure Safe Browser ist eine nette Idee für Leute, die einen Porno-, Rotlicht-, Waskeinerwissensoll-Browser brauchen. Dafür allerdings eine Jahresgebühr zu verlangen ist, nun, mutig; andererseits sind <2 Euro pro Jahr nicht wirklich frech, das kann man sich schon leisten.

Man muß eher sehen, wie sich das entwickelt. Mehr Features wären schon sinnvoll, etwa eine Verbindung mit einem VPN/Anonymisierungsdienst, wie ihn etwa Covert Browser über TOR bietet.

Einen Browser im iPad zu haben, den man gegen eventuelle iPad-Mitnutzer per Passwort abschirmen kann, ist angesichts der fehlenden Multiuser-Fähigkeit aber durchaus nützlich. Aber halt keine “Jahresgebühr” wert…

Übrigens gibt es noch einen anderen Browser von F-Secure, den F-Secure Child Safe: Browser mit Kinderschutz für iPhone/iPad. Der kostet etwas mehr, bietet aber auch noch eine “Kindersicherung” gegen alles von Chatsrooms und Foren bis hin zu Pornos. Erscheint mir fast sinnvoller…

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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