Virensuche per Web: Eset Online Scanner

Der Eset-Online-Virenscanner auf eset.de/online-scanner/ kommt in zwei Versionen: Einerseits als ActiveX-Control, das direkt im Internet Explorer läuft. Unter Firefox bietet die Software andererseits an, eine Erweiterung herunterzuladen, die sich dann allerdings als Stand-Alone-Applikation entpuppt. Eine Registrierung ist nicht notwendig.
Mein Rat ist, den „Online-Scanner“ via Firefox zu benutzen und so die Stand-Alone-App zu verwenden, so dass der Internet Explorer nicht mit ActiveX-Controls aufgebläht wird.

Eset Online Scanner

Eset Online Scanner (im Internet Explorer)

Belässt man alles bei den Vorgaben, untersucht die Software Arbeitsspeicher und Laufwerk C:. Über eine gelungene erweiterte Objektauswahl lassen sich jedoch beliebige Dateien, Verzeichnisse, Laufwerke und Netzlaufwerke selektieren und in die Suche einbeziehen. Oder eben auch ausschließen, so dass man mal eben nur ein bestimmtes Verzeichnis durchsucht.

Einen Dateifilter gibt es nicht, allerdings lassen sich Archive durchsuchen (Vorgabe: aus) und bestimmte Malware-Typen ein- oder ausschließen, zum Beispiel potentiell unerwünschte Software (Spyware, Adware; Vorgabe: an) und potentiell unsicherere Software (Remote-Tools; Vorgabe: aus). Eine Rootkit-Suche lässt sich ebenfalls optional zuschalten, was ich aber für eigentlich unsinnig halte, denn die sollte immer mitlaufen.

Wer will, kann einfach nur mal suchen lassen oder auch das Löschen anschalten. Das ist sogar einigermaßen ungefährlich, denn der Eset Online Scanner hat sogar eine Quarantäne-Funktion, mit der sich infizierte Files wieder herstellen lassen.

Das Suchergebnis zeigt der Webscanner übersichtlich und in rot an, dass Bedrohungen vorliegen. Diese kann man sich auch als Liste anzeigen lassen, diese wiederum ist als TXT-Datei exportierbar.

Besonders brav ist das Tool beim Beenden: Es kann optional alle Dateien in der Quarantäne löschen und auch die Software selbst. Letzteres empfiehlt sich bei Verwendung der ActiveX-Version durchaus, da jede installierte Software ja potentiell die Zahl der Sicherheitslücken im System erhöht.

Fazit:
Prima Web-Virenscanner mit einwandfreiem Funktionsumfang.

Weniger überzeugend fand ich die Löschleistung in einem schnell zusammengestellten 300-Malwares-Testfeld; selbst ClamAV fand in den Resten noch 25, und der ist nun wirklich eine Krücke. Es ist aber keineswegs so, dass Eset diese nicht als Viren identifizierte, er löschte nur nicht alle, obwohl die Option aktiviert war – daher die infizierten Reste. In der Praxis fällt dieses Verhalten also weniger ins Gewicht.

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Diashow:

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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