Datei pinfect.zip: ist das verschlüsselte ZIP-Archiv infiziert?

Verdächtig: die verschlüsselte Archiv-Datei pinfect.zip im Verzeichnis Eigene Dateien / Eigene Dokumente (Windows 7)

Die Bemerkung der Virenscanner lautet meist, die Datei (die einem vorher nie aufgefallen ist) wäre verdächtig, weil sie ein verschlüsseltes Archiv sei (was stimmt). Die Situation wird um so schlimmer, weil zahlreiche anderen Scanner eben rein gar *nichts* dazu sagen – und dabei heißt die Datei doch “pinfect.zip” – also ich meine, schon der Name deutet ja an, dass da was Infiziertes drin stecken muss! Oder?

Nein:

Die Datei pinfect.zip ist harmlos!

Die Datei pinfect.zip im Verzeichnis Eigene Dateien / Eigene Dokumente (eventuell auch in TEMP-Verzeichnissen) wird von einer Software der Firma MicroWorld erzeugt, wahlweise von eScan, wahrscheinlicher bei Ihnen aber vom ganz passablen Freeware-Scanner MWAV, den ich selbst manchmal nutze und als gelegentlichen Extra-Check empfehlen kann.

Die Software verwendet dieses verschlüsselte ZIP-Archiv offenbar als eine Art Quarantäne-Datei, wie diese Relase-Notes nahelegen. Wer es nicht glauben mag: Das Passwort für diese Datei lautet per Vorgabe “infected” – einfach mal in ein Verzeichnis entpacken und den Inhalt untersuchen. In meinem Fall lagen nur nebulöse DLLs darin herum.

Wie gesagt: “Mostly Harmless“.

Wichtiger (paranoider) Hinweis: Nur weil auf diese Weise die Ursache für die Datei bekannt ist, muss das nicht automatisch heißen, dass die bei Ihnen vorliegende Datei pinfect.zip ebenfalls harmlos ist. Ein Trittbrettfahrer könnte seinen Virus mit diesem Namen tarnen (auch wenn ich das in diesem speziellen Fall für *höchst* unwahrscheinlich halte). Prüfen Sie also vor einer vorschnellen Entwarnung, ob Sie oder jemand anderes auf diesem Rechner einmal die Antivirus-Software eScan oder den Freeware-Scanner MWAV verwendet haben! Wenn das der Fall ist, ist die Datei wahrscheinlich harmlos (und kann gelöscht werden).

Andreas Winterer

Andreas Winterer ist Journalist, Buchautor und Blogger und beschäftigt sich seit 1992 mit Sicherheitsthemen. Auf unsicherheitsblog.de will er digitale Aufklärung zu Sicherheitsthemen bieten – auf dem Niveau 'normaler Nutzer' und ohne falsche Paranoia. Auf der Nachbarseite passwortbibel.de geht's um Passwörter. Bitte kaufen Sie eines seiner Bücher.

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